Tanz der Engel by Itterheim Jessica & Diana

Tanz der Engel by Itterheim Jessica & Diana

Autor:Itterheim, Jessica & Diana [Itterheim, Jessica & Diana]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Aufbau Digital
veröffentlicht: 2013-03-06T23:00:00+00:00


Kapitel 18

Dämonenduft

Was zum Teufel hast du mit ihr gemacht?!« Arons aufgebrachte Stimme weckte mich.

»Nichts, das ich dir nicht schon erzählt hätte.«

»Du hast sie also nur in Ohnmacht geküsst?« Arons zweifelnden Gesichtsausdruck – die linke Augenbraue bis zu den schwarzen Haaren hochgezogen – konnte ich mir auch mit geschlossenen Augen vorstellen.

»Ja. Nein«, antwortete Christopher.

»Also doch nicht nur geküsst!«, fasste Aron Christophers Aussage zusammen.

Die gedämpften Schritte auf Teppichboden wurden schneller. Christopher lief auf und ab, wie so oft, wenn er unschlüssig war. »Es war so … so unglaublich. Ich konnte sie nicht nur spüren, ich konnte sie fühlen!«

Aron gluckste. »Das ist normal beim Küssen. Hast du noch nie zuvor einen Engel geküsst?«

Plötzlich war ich hellwach. Diese Antwort interessierte nicht nur Aron.

»Doch«, gab Christopher zu. Er war stehen geblieben. »Einmal.«

Das hatte er mir nicht erzählt. Ich musste mich zurückhalten, um nicht aufzuspringen und ihn zur Rede zu stellen. Aron übernahm das für mich.

»Und? Wie war’s?«

»Anders. Es war … ich hatte gewettet. Mit Simon. Er war der Meinung, ein Racheengel müsse wissen, wie es ist, einen Engel zu küssen.« Christopher verstummte. Die Erinnerung an seinen toten Freund belastete ihn.

Doch Aron erlaubte Christopher nicht, seiner Frage auszuweichen. »Was? Du hast neunzehn Jahre lang als Mensch gelebt und besitzt keinerlei Erfahrung?«

»Das habe ich nicht gesagt.«

Ich schnappte nach Luft. Zum Glück bemerkte es niemand, da Christopher fortfuhr, sich zu erklären.

»Es gab ein Mädchen, das in mich vernarrt war. Sie war nett, ich mochte sie und ließ zu, dass sie mir näherkam. Aber sie zu küssen war etwas völlig anderes.«

»Und der Rest?«, bohrte Aron weiter, da Christopher schwieg.

Ich war mir sicher, dass Christophers Blick auf mir ruhte. Jetzt die Augen zu öffnen, um sein Gesicht sehen zu können, wäre mehr als peinlich.

»Ist Geschichte! Sie verbrannte vor meinen Augen«, zischte Christopher.

»Hoffentlich hat Lynn faszinierendere Erfahrungen als du.«

»Ich wüsste nicht, was dich das angeht!«

Es fiel mir schwer, nicht doch aufzuspringen. Auch wenn es da nicht viel zu erzählen gab, das ging Aron nun wirklich nichts an!

»Ich konnte Lynns Seele fühlen – und ihre erwachende Macht. Sie griff nach meiner und … und ich …«, Christopher brach ab.

»Und du hast sie ihr genommen – so wie es deiner Aufgabe entspricht«, vollendete Aron.

»Nein! Das würde ich niemals tun!« Christopher klang wütend. Seine Schritte wurden wieder lauter. »Sie hat sie mir gegeben – einfach so!«

»Dann, mein Freund, solltest du dir überlegen, ob du in Zukunft nicht lieber im Zölibat leben willst. Du hast sie in kürzester Zeit so weit gebracht, dass sie ihre Schattenseite kontrollieren kann. Wenn du ihr jetzt ihre Energie raubst, kann sie nicht lernen, Stärke daraus zu schöpfen, und wird niemals ein Engel werden!« Aron seufzte, als er fortfuhr. »Es wäre für sie das Beste, wenn du gehst.«

»Nein!« Unser Veto kam gleichzeitig.

Aron fasste sich schneller als Christopher. »Wie lange lauschst du schon?«, fragte er.

»Lange genug!« Mein wütender Blick traf Christopher.

Ausgezehrt und blasser, als ich ihn kannte, stand er bei der Tür am anderen Ende meines Zimmers. Dass ich etwas über sein bisheriges Liebesleben mitbekommen hatte, passte ihm offenbar gar nicht



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